Skitouren im Allgäu mit Max und Lisa
18. Juli 2013Durch’s Höllental auf die Zugspitze
29. Juli 2013Die Fränkische Schweiz – Sportklettern als Auftakt für den Alpenurlaub 2013
Wir, das heißt Flo und ich, sitzen hier gerade in Garmisch-Partenkirchen und beginnen unseren großen Alpenurlaub 2013 mit einem alkoholfreien Bier, einem Tee und einer Nacht im Schlafsack unter freiem Himmel. Doch dazu zu einem späteren Zeitpunkt mehr, dieser Artikel soll mein zurückliegendes Wochenende beschreiben.
Die Planungen waren, dass Eva und ich ein Wochenende in der fränkischen Schweiz klettern gehen, während Flo auf einer Hochzeit in der Nähe von Nürnberg eingeladen war. Sonntags wollten wir uns dann in Fürth bei seinen Eltern treffen und zu zweit runter in die Alpen fahren.
Freitag, 19.07.2013 – Abfahrt in die Fränkische Schweiz
Eva stand um kurz nach halb sechs Uhr abends vor meiner Tür. Das Auto war schnell beladen, denn schließlich sind wir mittlerweile schon fast Profis, wenn es ums Packen des benötigten Equipments für ein Kletterwochenende geht. Nach einem kurzen Einkauf, um auch fürs leibliche Wohl gesorgt zu haben, ging es gegen viertel nach sieben auf die Autobahn Richtung Süden und Fränkische Schweiz. Was wir leider nicht bedacht hatten war, dass zumindest mal Nordrhein-Westfalen an eben diesem Tag Sommerferien bekommt und die Autobahn vermutlich doch recht voll sein würde. Würde? Sie war voll und das nicht nur ein bisschen… Fünf Stunden brauchten wir für die 250km. Um kurz vor Mitternacht kamen wir dann doch noch in der Bärenschlucht an, checkten ein, genossen unsere mitgebrachte Brotzeit und gingen ins Bett. Unser Problem war nur, dass wir bei den sommerlichen Temperaturen nicht daran gedacht hatten, dass es in der Bärenschlucht nachts doch ziemlich kalt wird und so froren wir uns sowohl beim Essen, wie auch im Zelt unsere Allerwertesten ab.
Samstag, 20.07.2013 – Klettertag 1 – Dooser Wand
Wir wurden mehr oder weniger unsanft von der benachbarten Gruppe auf dem Zeltplatz geweckt, also standen wir auf und machten Frühstück. Währenddessen wurde sich beratschlagt, wo wir an diesem Tag klettern gehen würden und die Wahl fiel auf die Dooser Wand.
Dort hat es Routen zwischen dem 5. und 8. UIAA-Grad, also genau das Spektrum, das wir uns für einen gelungenen Klettertag vorstellen. Also nichts wie hin und ab in die ersten Routen. Es sollte losgehen mit der „Nordwestwand (6-)“ an der linken Wandseite. An sich eine wirklich schöne Tour, aber die Absicherung erschließt sich mir nicht so ganz. Man läuft einen kleinen Hang hinauf, um zum eigentlichen Einstieg in die Route zu kommen, wo sich auch gleich ein Haken befindet. Der Weg zur zweiten Zwischensicherung ist aber so weit, dass man gleich wieder auf dem Boden landet, wenn man stürzt und das, obwohl dort durchaus noch Platz für weitere Bolts gewesen wäre. In der Pfalz bin ich solche abenteuerlichen Sicherungen ja gewohnt, aber Fränkische Schweiz ist da normalerweise ganz anders.
Danach wechselten wir rüber an die rechte Wandseite und wollten dort die „Westkante (6+)“ klettern. Meiner Meinung nach kann man sich die Tour schenken, selten bin ich, subjektiv, solch unlohnende Routen geklettert. Schlecht abgesichert, keine schöne und wenig intuitive Linie. Der Umlenker ist ein normaler Bolt und ich habe den Fehler gemacht, den nächsten suchen zu wollen, weshalb ich dann irgendwann mehr oder weniger nicht mehr zurück konnte und auf dem Felskopf nach einer alternativen Abseilstelle suchte. Nach ein paar Minuten wurde ich fündig und baute direkt ab, da ich Eva das Drama ersparen wollte.
Ich stieg danach noch die „Café Krems im Rücken (7-)“ vor, die zwar wieder deutlich schöner war, aber in der sich meine Lust auf etwas Süßes zu trinken in eine ausgewachsene Unterzuckerung umschlug und es mir gar nicht mehr wohl war. Ich sicherte Eva die Route noch, danach wollten wir eine Pause einlegen und im nahe gelegenen Café Krems, auf das man von der besagten Route aus schauen kann, eine Cola trinken und abwarten, ob es mir wieder besser gehe würde.
Eine halbe Stunde im Schatten, ein Glas Cola, vier Bällchen Eis und einen Espresso später ging es mir wieder prima und ich war bereit, eines der Tagesziele anzugehen, die „FSK30 (7-)“ bzw. „Bülters Erben (8-)“. Diese beiden Routen gehen nahtlos ineinander über und liegen direkt neben der Nordwestwand, die wir ja eingangs schon geklettert waren und von der aus wir die tolle Linie bewundert haben. Ich stieg also in die Route ein und arbeitete mich Stück für Stück nach oben. Vor allem an den schwierigen Stellen war an eine Rotpunktbegehung nicht einmal zu denken, sondern ich war schon froh, wenm ich einen Griff erwischte, der mir bei den ca. 34ºC nicht die Haut von den Fingerkuppen zog. Die Schlüsselstelle, zwei Einfingerlöcher und ein paar wenige und kleine Leisten waren zwar wirklich super, aber einfach sau schwer zu klettern. Irgendwie hab ich es dann aber doch noch geschafft und sicherte Eva noch im Nachstieg, bevor wir unsere Sachen packten und die Heimfahrt Richtung Campingplatz antraten. Alles in allem ist die Dooser Wand aber ein recht guter Felsen, wenn einem die teils schlechte Absicherung und die pralle Sonne nichts ausmachen.
Auf dem Zeltplatz angekommen wurde erst mal geduscht und dann gab es eine zünftige Brotzeit und ein Bier, bevor wir es uns so gemütlich wie möglich in unserem Zelt machten.
Sonntag, 21.07.2013 – Klettertag 2 – Rodenstein
Für den Nachmittag hatten wir uns mit Flo und Kati in Fürth verabredet, deshalb wollten wir schon mal langsam in diese Richtung fahren, so entschieden wir uns für den Rodenstein am Walberla. Wir parkten bei Schlaifhausen und machten uns auf den Weg zum Fels, der, wie wir noch feststellen sollten, an sich schon eine kleine Wanderung darstellt. Landschaftlich zwar wunderschön, aber lang und ständig in der heißen Julisonne. Am Fels angekommen waren wir leider zeitlich schon etwas in Verzug, deshalb fingen wir auch sofort an zu klettern.
Zuerst sollte es die „Neuer Zinnenweg (6)“ sein und auch hier wunderten wir uns etwas über die wieder für die Fränkische nicht allzu gute Absicherung. Nichts desto trotz handelt es sich beim neuen Zinnenweg um eine schöne Tour im sechsten Grad, die ich auf jeden Fall wieder klettern würde. Im Anschluss wollten wir noch die benachbarte „Sekundant (7-)“ versuchen, um dann im Idealfall noch den „Frankenschnellweg (7+)“ zu gehen. Die Sekundant klettert sich eigentlich sehr schön mit einigen knackigen Stellen im unteren Drittel, aber meine Fingerkuppen waren dermaßen verschlissen, dass es mehr eine Tortur von Haken zu Haken wurde, als eine schöne Kletterei. Zwei Tage klettern bei 34ºC und rauher beziehungsweise scharfkantiger Fels zollen eben doch ihren Tribut 😉
Nachdem Eva die Sekundant im Nachstieg geschafft hatte, ebenfalls mit mehr oder weniger blutigen Fingern, mussten wir aufgrund der doch recht fortgeschrittenen Zeit und besagter, zu schmerzhafter Hände zusammenpacken und machten uns auf den Weg nach Fürth, wo schon Flo und Kati bei dessen Eltern auf uns warteten. Nach einem Kaffee und einem kurzen Plausch wurden die Autos umgepackt, mein Gepäck zu Flo und das von Kati zu Eva, die beiden traten die Heimreise Richtung Mainz an und Flo und ich starteten unseren Alpen-Sommerurlaub 2013, dessen erste Station uns in das bereits erwähnte Garmisch-Partenkirchen führen würde.
Hierzu aber mehr in unserem nächsten Blogartikel… Jedenfalls ist die Fränkische Schweiz immer wieder eine Reise wert!
Bis dann und viele Grüße
Das Team Abenteuersuechtig.de