In Ulm und um Ulm und um Ulm herum – Plan B und trotzdem spaßig
8. August 2012Sonne, Eis und Spaß – eine Hochtourenwoche in den Westalpen / Wallis
15. August 2012DAV-Kurs – Friends und Keile selbst legen in der Pfalz
Nach unserem ersten Besuch in der Hochtourengruppe des DAV Mainz im Januar und dem Hinweis von Andreas auf einen interessanten Kurs des DAV Frankenthal haben wir uns für den Friends- und Keile-Kurs direkt angemeldet. Am vergangenen Wochenende fand dieser dann endlich statt, wir haben lange darauf hin gefiebert und wurden für unser Warten belohnt! Es sollte in die Pfalz gehen, zwei Tage lang, an denen wir lernen sollten, Routen teils oder komplett selbst mit Friends, Keilen und Hexentrics abzusichern. Ich hatte ja letztes Jahr schon den Vorsatz gefasst, Routen selbst absichern zu wollen und in diesem Zuge von Flo meinen ersten Friend bzw. genauer gesagt Camelot zum Geburtstag geschenkt bekommen. Kurz darauf folgten vier weitere und letzte Woche nach der Vorbesprechung dann noch der sechste für meine Sammlung. Eingeweiht hatte ich die anderen fünf ja schon in der schönen Fränkischen Schweiz, wie ihr hier nachlesen könnt, aber so richtig sollte die ganze Sache dann erst an diesem Wochenende angegangen werden.
Samstag, 21.04.2012
Der Wetterbericht versprach ganz und gar nichts Gutes, weshalb auch bis Freitag Abend noch nicht mal sicher war, ob der Kurs überhaupt stattfinden würde. Da wir ja aber schließlich, wie Matthias, einer unserer Trainer, in seiner Mail am Freitag Abend noch schrieb, nicht aus Zucker sind, machten wir uns am Samstag Morgen zusammen mit dem Wiesbadener Andreas auf den Weg in die schöne Pfalz.
Treffpunkt war der Mitfahrerparkplatz in Siebeldingen an der B10 um 8:30 Uhr, was für mich nach einem Umzug am Freitag Nachmittag bis Samstag Nacht das Aufstehen um 06:30 Uhr doch deutlich erschwerte. Abgesehen davon sah das Wetter dann tatsächlich auch alles andere als rosig aus, was ihr hier auf meinem schicken Screenshot des Handys sehen könnt:
Vom Parkplatz aus ging es erst mal an den Burghaldefels, dort angekommen wurde die Ausrüstung gerichtet und zum Fels geschleppt. Da in der Vorbesprechung gesagt wurde, dass wir alles an Friends und Keilen einpacken sollten, was wir haben, ließen ich es mir natürlich nicht nehmen, auch das alte Equipment von meinem Chef mit in die Pfalz zu nehmen, was in Gelächter aufgrund der Menge an Material auf meiner Schulter endete 🙂
Natürlich hatten auch die beiden Kursleiter Matthias und Peter einiges an Material mitgebracht und so fuhr Peter, in dessen Gruppe Flo und ich eingeteilt wurden, direkt mal die schweren Geschütze auf.
Es folgte die Einweisung, was beim Legen von mobilen Sicherungsgeräten zu beachten ist, wann man z. B. einem Friend vertrauen kann und wann dieser vermutlich nicht hält, sollte man hinein fallen. Unsere erste Aufgabe war es dann, uns mit allerlei Friends, Keilen und Hexentrics zu bewaffnen, den Fels abzulaufen und Stellen zu finden, an denen man diese platzieren kann. Danach wurde jede gelegte Sicherung von der Gruppe begutachtet, bewertet mit wie viel Prozent die Sicherung halten würde und Verbesserungsvorschläge zum Legen gemacht.
Kurz darauf ging es auch schon an’s Eingemachte, bzw. sollte es…
Leider war der Fels recht stark frequentiert, wohl auch aufgrund der Tatsache, dass er auch bei Regen recht trocken bleibt, denn davon hatten wir ja an diesem Wochenende mehr als genug. Zum Glück hatten wir die passenden Outdoor-Klamotten dabei, sodass uns der Regen eigentlich nichts anhaben konnte…
Wir hingen also erst mal zwei Topropes ein, allerdings in Routen, die nicht unbedingt prädestiniert waren, um sie mit Friends und Keilen zu bestücken (Spekulation (7+) & Maus dich, Frankenstein (7+)), aber besser als nichts. Die zweite Gruppe hatte etwas mehr Glück, sie erwischten einen Bereich etwas weiter rechts am Fels, der deutlich besser hierfür geeignet waren, weshalb wir auch schon ständig hinüber schielten, um zu checken, wann die Routen „Ralf und joe (6-)“ und „Lagerweg (6+)“ frei werden und wir uns hinein stürzen können. Nach einer Weile war es soweit und wir konnten uns in den beiden genannten Routen austoben, Friends, Keile und Sanduhren legen und unser vorher in der Theorie gelerntes Wissen praktisch umsetzen. Die ersten Vorstiegsversuche mit mobilen Sicherungsgeräten wurden dabei noch mit Toprope-Hintersicherung durchgeführt, aber nach ein paar Versuchen ging es sofort ans „scharfe Ende“, also den richtigen Vorstieg.
Das Ende des ersten Klettertages verbrachten wir auf dem Bärenbrunnerhof, einem Bio-Bauernhof mit Gaststätte und Zeltplatz. Das Abendessen in der Gaststätte wurde natürlich abgerundet vom verdienten Feierabendbier. Außerdem meldete sich Julia, eine gute Freundin von mir spontan an, da sie an diesem Wochenende auch zufällig bei ihren Eltern war, ein lustiger Zufall, der natürlich direkt ausgenutzt wurde 🙂 Das Wetter spielte auch später am Abend immer noch nicht so recht mit, deshalb ging es direkt in die Zelte, wo wir nachts den Regen auf uns nieder prasseln ließen.
Sonntag, 22.04.2012
Der Sonntag begann nicht viel Sonniger, als der Samstag aufgehört hatte, aber davon ließen wir uns nicht entmutigen.
Auf dem Plan stand ein Felsen direkt um die Ecke des Bärenbrunnerhofs, der Nonnenfels. Abgesehen von der schwierigsten Route der Pfalz, der Mekka Direkt (11-/11) gibt es dort auch ein paar wirklich tolle und machbare Routen für „normale“ Kletterer 🙂
Ein Teil unserer Gruppe beganne mit der Tour „Direkter Einstieg (5+)“ und wir wollten noch die „Neue Westwand (5+)“ klettern, die aber leider im unteren Bereich noch nass war. Also stiegen Matthias, Andreas und ich über den Normalweg von hinten auf den Nonnenfels und richteten das Toprope von oben ein, wodurch wir noch das Vergnügen hatten, über die Tour abzuseilen. Unten angekommen fingen gleich die anderen an, die Route im Toprope auszuprobieren.
Währenddessen begann die andere Hälfte unserer Gruppe, den unteren Teil der zweiten Seillänge der „Lutzverschneidung (6+)“ zu klettern. Hier boten sich genug Möglichkeiten, allerlei Friends, Keile und Hexentrics im Fels unterzubringen. Dieser Teil ist relativ leicht zu klettern, die erste Seillänge dafür umso schwieriger, dazu aber gleich mehr. Nacheinander kletterten wir also das untere Stück und die nachfolgenden Kletterer hatten jeweils die Aufgabe, die gelegten Sicherungen zu beurteilen und zu bewerten. Erfreulicherweise wurde auch das Wetter wieder besser, der Himmel klarte auf und die Sonne wärmte uns wenigstens etwas.
Ein paar von uns wollten sich dann noch in der ersten Seillänge versuchen, also stiegen wir ein paar Meter ab und stiegen in die wirklich tolle, aber knackige erste Seillänge ein. Die Route lässt sich eigentlich prima selbst absichern und dennoch passieren dort häufiger schwere Unfälle, wenn Kletterer nicht richtig sichern. Uns passierte selbstverständlich nichts und wir alle kamen mehr oder weniger außer Atem am Ausstieg der ersten Seillänge an.
Matthias, einer unserer beiden Trainer schlug mir noch eine kleine Wette vor. Er sagte, wenn ich es schaffen würde, die zweite Seillänge der Lutzverschneidung bis über den zweiten Ring, welcher auf ca. 30 Meter hängt, zu klettern, würde er mir ein Bier ausgeben. Auf diese Wette musste ich mich selbstverständlich einlassen, also bewaffnete ich mich mit jeder Menge Material und stieg kurz darauf in die Route ein. Auf dem nachfolgenden Foto habe ich mir von allen Teilnehmern etwas Material geborgt, was darin endete, dass ich Equipment für ca. 1200€ am Gurt hatte 🙂
Den unteren Teil der Seillänge kannte ich ja schon von den anfänglichen Versuchen, also ging es eher darum, die beiden Schlüsselstellen weiter oben und am Ende der Route zu meistern und mir dadurch das Belohnungsbier zu verdienen 🙂 Nach mehreren Versuchen und Rücksprache mit Matthias, der am Wandfuß wartete, konnte ich mehr schlecht als recht aber immerhin auch diese beiden Stellen meistern.
Da kurz darauf wieder Regen einsetzte, schlossen wir unseren Kurs ab und gönnten uns noch Kaffee und leckeren Kuchen unten im Bärenbrunnerhof, bevor sich alle auf den Heimweg machten.
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[…] letztes Jahr beim klettern in der Pfalz hatten Max und ich uns ausführlich über das Skitouren gehen ausgetauscht. Ok, vielmehr ich habe […]