Reiseplanung Neuseeland
1. November 2018Hochtouren in Südtirol – Zufallspitze Nordwand und Monte Cevedale
10. Dezember 2018Der Traum vom Fliegen – Speedflying / Speedriding
Wie alles begann
Seit nunmehr 3 Jahren habe ich auf diesen Moment hingefiebert. Ich kann euch gar nicht sagen, wie heiß ich auf diesen Scheiß war (und immer noch bin 😉 )! Angefangen hat alles durch eine harmlose Unterhaltung auf dem Sprungplatz. Friede, ein guter Bekannter von mir, hat mir von seiner Arbeit neben dem Studium bei Swing erzählt. Einer Gleitschirmfirma, wo er unter anderem auch im Speedflying Team ist…
„ Ja willst du nicht mal mitkommen?“
„Na klar!!“
„Hast du denn einen Gleitschirmschein?“
„Nö“
„Hmmm“ Wie gut fährst du denn Ski?“
„Zählt Snowboard auch?“
„Eher nicht“
…Das ganze braucht wohl doch etwas mehr Vorlauf als erhofft.
Speedriding / Speedflying – Was ist das?
Der Unterschied zum Gleitschirmfliegen liegt primär in den verwendeten Schirmen. Die sind beim Speedflying oder Speedriding kleiner und schneller. Ganz grob ist die Fläche ungefähr halb so groß wie bei einem Gleitschirm. Die Trim Geschwindigkeit mit ca. 50km/h ungefähr doppelt so schnell.
Von Speedriding spricht man, wenn mit Ski gestartet wird. Es kann nach Belieben wieder im Tiefschnee aufgesetzt und abgefahren werden. Speedflying wird es genannt, wenn man zu Fuß startet. Zwischendrin wieder aufsetzten ist hier eher ungünstig. Das ist im Prinzip der einzige Unterschied. Für jede der beiden Disziplinen gibt es wieder unterschiedliche Schirme. Soweit ins Detail wollen wir hier aber nicht gehen.
Speedriding oder Speedflying ist eine noch recht junge Sportart. Es fühlt sich ein bisschen an wie im Wilden Westen. Oder zumindest wie ich mir den wilden Westen vorstelle. Eine strukturierte Ausbildung gibt es in Deutschland nicht. Deshalb auch keine Lizenzen oder klare Vorgaben zu den Mindestvoraussetzungen. Die einzige Lizenz, die es in Europa gibt, ist das schweizerische Brevet. Möglichkeiten, sicher in den Sport zu finden, sind somit rar.
Kann‘s jetzt endlich losgehen?!
Mittlerweile ist der Grundstein gelegt. Der Bub kann jetzt Gleitschirmfliegen und auch im Off-piste-fahren hat er sich brav auf das Mindestmaß hochgelevelt. Jetzt kann es losgehen. Endlich!
Auf in die Schweiz!
Die Ausbildung ist von den Inhalten her festgelegt und es gibt ein kleines schickes Kärtchen. Sollte doch mal was schief gehen stehen die Chancen somit besser, dass die Versicherung sich an den Kosten des Genesungsprozesses beteiligt.
Der Kurs
Der Kurs für das Brevet findet bei Chillout Paragliding in Interlaken statt. Geschickter Weise liegt die Flugschule im selben Gebäude wie die Jugendherberge Backpackers Villa Sonnenhof.
Begonnen haben wir den 4-tägigen Kurs mit einer guten Portion Groundhandling. Also dem Spielen mit Schirm und Wind ohne abzuheben. Da sich die Schirme größen- und bauartbedingt doch stark von normalen Gleitschirmen unterscheiden, macht das schon sehr viel Sinn!
Am Abend gab es dann bereits den ersten kleinen Flug mit dem Schirmchen. Läuft!
Bereits am Tag 2 ging es dann ans Eingemachte. Der Startplatz lag direkt neben der Piste. Starten auf der Piste ist nämlich nicht (rechtliche Gründe). Der Landeplatz war ebenfalls geschickt zum nächsten Schlepper gelegen. Was eine gute Schlagzahl ermöglicht hat. Starten, Landen, Hochliften, Debreefing und von vorne. So gefällt mir das! TOP! Langsam bekomme ich auch ein Gefühl für die Geschwindigkeit 🙂 Mit dem Panorama der Schweizer Berge im Hintergrund vergingen die folgenden Tage buchstäblich wie im Flug.
Fazit
Mir taugt das Speedflying unglaublich gut. Und das wird es sicherlich auch jedem, der Spaß an Geschwindigkeit hat! Also wenn ihr bereits einen Gleitschirmschein habt und euch abseits der Piste wohl fühlt, schreibt Beni (Chillout Paragliding) oder Friede (Friedefly) an und macht euer Brevet. Sollte euch noch etwas an Erfahrung in einem oder beiden Teilgebieten fehlen: Fangt an zu trainieren. Es lohnt sich!
Wenn ihr mehr erfahren wollt, schaut mal bei Friede auf der Homepage vorbei oder schreibt ihm. Er freut sich! www.friedefly.com