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Hoi An – ein kleines Stueck Kolonialzeit

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Hallo zusammen,

nach einer tollen Zugfahrt von Hue nach Da Nang und der Weiterreise im Local Bus, sind wir am 16.12. in Hoi An angekommen.
Die Zugstrecke von Hue nach Da Nang soll einer der schoensten Weltweit sein. Prinzipiell koennen wir das bestaetigen. Die Landschaft die man auf diesen 70 km passiert (vor allem die 30 km um den Wolkenpass) ist echt atemberaubend. Man faehrt ueber kleine Baeche, direkt an hohen Klippen oder dem Strand vorbei. Das Wetter hat uns allerdings ein Schnippchen geschlagen. Es regnete naemlich in Stroemen wie man auch auf dem ein oder anderen Bild erkennen kann. Dennoch war die Zugfahrt toll!
In Hoi An fanden wir recht schnell ein gutes Hotelzimmer mit Fruehstueck. Hoi An selber ist ein kleines Freilichtmuseum. Ueber 800 Gebauede hat die UNESCO 2001 in das Weltkulturerbe aufgenommen.
Vor 200-300 Jahren war Hoi An eine pulsierende Hafenstadt und verband den Handel zwischen China, Frankreich, Japan und England. Nachdem allerdings die Schiffe mit der Zeit und auch der industriellen Revolution immer groesser wurden, und der Hafen von Hoi An recht schmal und flach war, mussten die meisten Schiffe auf das 30km noerdliche Da Nang ausweichen. Hoi An verlor in den letzten 200 Jahren stark an Bedeutung. Zum Glueck fuer die Touristen. Denn so sind heute noch zahlreiche Gebaeude im Orginalzustand aus dieser Zeit erhalten, die wahrscheinlich sonst anderen Gebaeuden gewichen waeren, wenn Hoi An nicht in Vergessenheit geraten waere.
Ein Bummel durch die kleine Altstadt mit seiner Insel gehoerte eigentlich taeglich zu unserem Programm. Wir genossen das Flair und die Zeit durch die kleinen Gassen zu bummeln, Shops mit Handwerkswaren zu durchstreifen oder einfach im Cafe zu sitzen und das alte koloniale Flair auf uns wirken zu lassen.
Am 17.12. machten wir eine Motorradtour mit Thomas. Thomas kenne ich aus einem Forum, das ich immer wieder durchstoebert habe, um unsere Reise zu planen. Er ist ein Deutscher, der seit 7 JAhren in Hoi An mit einer Vietnamnesin lebt und auch ein Kind hat. Er bietet unter anderem Motorradtouren an. Eigentlich hatte er keine Zeit, aber da er doch noch einen Tag gefunden hatte, wo er keine Tour hatte, entschlossen wir uns spontan auf sein Angebot einzugehen. Aufgrund des unsicheren Wetters (es regnete immer wieder kuerzer) entschlossen wir uns nur in der naeheren Umgebung von Hoi An rumzufahren. Bazi auf seiner eigenen 250er ich bei Thomas hintendrauf. Wir hatten viel Spass! Thomas erzaehlte uns viel uber das Leben, das Land und seine Eigenheiten oder die kleinen Altttagsprobleme im Zusammenleben mit den Vietnamesen. Es waren echt unglaubliche Geschichten und als Europaer erscheinen einem diese noch viel unglaublicher. Ich kann eine Tour mit Thomas (http://www.8ung.at/thomas_vn/) nur empfehlen. Es gehörte auch für uns zu einem der einmaligsten Erlebnisse in Vietnam.

Wir besuchten im Laufe des Tages viele Handwerksbetriebe. Hier in Vietnam wird noch ALLES und damit meine ich ALLES per Hand produziert. So sahen wir eine Ziegelproduktion, eine Reisnudelproduktion, eine Eisengiesserei, eine Holzschnitzerei, eine Toepferei und ein Krankenhaus mit Pfoertner!!! (die Geschichte dazu folgt dann auf unserem Dia-Vortrag)
Alles in allem ein toller und informativer Tag und wir bereuten die spontane Entscheidung keineswegs.
Am naechsten Tag entschlossen wir uns eine Tour auf eigene Faust zu unternehmen. Wir mieteten fuer 5 $ ein Mofa und machten uns um 08:30 Richtung My Son auf. Nachdem wir nur unzureichendes Kartenmaterial hatten verfuhren wir uns natuerlich erst einmal kraeftig. Doch das machte gar nichts, da wir so noch mehr von Land und Leute sehen konnten.Nach 3,5 Stunden erreichten wir jeddoch dann unser Ziel. Auf dem Weg dorthin passierten wir tolle Reisfelder, kleine Seen und viele Wasserbueffel. Eine tolle Fahrt und da wir alleine waren konnten wir auch jederzeit anhalten. Bazi ist uebrigens super und verantwortungsvoll gefahren! 🙂 My Son ist die alte Hauptstadt des Chamreiches und entstand zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert nach Christi. Die Stadt geriet nach dem Abstieg des Chamreichs in Vergessenheit und wurde vom Dschungel verschluckt bis ein franzoesischer Forscher sie Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte, erforschte und katalogisierte. Im Vietnamkrieg wurden dann leider ein paar bis dahin gut erhaltene Gebaeude bei Bombenangriffen zerstoert. Dennoch ist My Son auch heute noch sehenswert und man kann mit etwas Vorstellungskraft die Groesse und Gewaltigkeit der ehemaligen Gebauede erahnen.
Die Rueckfahrt schafften wir uebrigens in einer guten Stunde. Jetzt kannten wir ja den Weg 😉
Abends bummelten wir dann noch durch die Gassen und gingen etwas essen.
Am Folgetag liehen wir uns gleich wieder ein Mofa aus. Diesmal sollte es nicht Richtung Sueden gehen, sondern nach Norden zum China Beach und den Marmorbergen. Es war zwar kein Strandwetter aber fuer einen Mofaausflug gut genug.
Der China Beach war im Vietnamkrieg das Fronterholungsgebiet der Amis. Waehrend abstrusserweise auf den 1km entfernten Marmorbergen die Vietcong sassen und amerikansiche Flugzeuge abschossen!!!
Der China Beach hat uns allerdings enttaeuscht. Es ist kein aussergewoehnlicher Strand und ausserdem ist hier der Wirtschafts- und Bauboom mehr zu spuehren als irgendwo anders bis jetzt. Es reiht sich eine Baustelle an die andere und ueberall sollen Luxusresorts entstehen. Bazi und ich fragen uns ernsthaft wer das alles buchen soll…
Die Marmorberge heissen so weil Kaiser Minh Mang sie 1823 wegen seines reichhaltigen Marmorvorkommens so getauft hat. Es gibt fuenf von ihnen und sie sind den fuenf Elementen geweiht (Wasser, Feuer, Holz, Metall und Erde). Wir stiegen auf den groessten dieser 5 Berge, den Wasserberg. Auf ihm befinden sich 3 Pagoden und 5 Hoehlen die allesamt buddhistische Heiligtuemer enthalten. 1,5 Stunden spazierten wir die stufigen Felsen hoch und durchstreiften die Hoehlen. Danach gingen wir noch durch die unzaehligen Marmorshops bummeln bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten. Nachmittags war dann auch noch genuegend Zeit um einen ausgiebigen Sightseeing Bummel durch Hoi An zu unternehmen und sich einige alte Gebauede von innen anzuschauen.
Wir hatten eine tolle Zeit, auch wenn uns persoenlich das kolonialle Luang Prabang etwas besser gefallen hat.
Wir beschlossen am naechsten Tag Quy Nhon auszulassen und gleich nach Nha Trang zu fahren. Wir wollten einfach etwas Zeit sapren und ausserdem endlich mal nichts tun und zwei Tage am Strand liegen…

Schoene Gruesse

Bazi und Flo

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Flo
Flo

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