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Klettern in der Fränkischen Schweiz

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Für das Wochenende 28. und 29. Juni sollte es mal wieder in die Fränkische Schweiz gehen. Flo war in der Schweiz auf Hochtouren unterwegs, also beschlossen Eva und ich uns mit ein paar anderen Leuten dort zu treffen und klettern zu gehen.
An diesem Wochenende waren wir extrem sparsam mit der Kamera, dafür kam ein paar Mal mein neues Spielzeug zum Einsatz, eine HD GoPro Hero 2. Daher gibt es diesmal „nur“ Ausschnitte aus dem gedrehten Videos. Viel Spaß beim Lesen und gucken.

Samstag, 28. Juli 2012

Eva und ich fuhren am Samstag um 7:00 Uhr in Mainz los Richtung Würzburg, wo wir Christine aufsammelten und dann weiter Richtung Fränkische fuhren. Wir trafen uns mit Roland und Anne an der Wachbergwand (linker, mittlerer und rechter Teil), die beiden waren im mittleren Wandteil schon in der Route „Pegnitzer Weg – Linke Schluchtkante (7-)„, also stürzten Eva, Christine und ich uns im rechten Wandteil in die „Nordostkante (6+)„. Anfangs recht knackig für eine 6+ ist sie, wenn man mal über den zweiten Bauch hinaus geklettert ist, ziemlich einfach und der Rest ist mehr oder weniger geschenkt. Dennoch eine nette Tour für den Einstieg. Danach kletterte ich auch die „Linke Schluchtkante„. Der untere Teil der Route ist recht leicht, dann folgt ein kleiner Bauch mit der Crux, der Rest ist dann wieder sehr einfach bis zum Umlenker. Bevor ich mich an mein altes Projekt im rechten Wandteil heranwagen wollte, kletterten wir noch „Perlen vor die Säue (7-)„, eine schöne Route mit einer schwierigen Stelle direkt am Einstieg und einer mal wieder an einem kleinen Bauch, an dem man die benötigten Tritte kaum sehen kann und die Griffe mehr als nur weit weg erscheinen. Danach ging es an eine Tour, die ich zuerst und zugleich zuletzt vor knapp zwei Jahren versuchte. Damals kam ich nach gefühlt 20 Versuchen oben an, an eine Rotpunktbegehung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal zu träumen und seitdem ist der „Weidlwanger Weg (8-)“ eines meiner Projekte, die ich noch durchsteigen möchte. Der Weidlwanger Weg ist in der alten Variante eine kurze, aber äußerst knackige Route. Erst geht es einen kraftraubenden Riss hinauf, dann über eine Platte zu einem scharfen Ein-Finger-Loch, an dem man erstens wirklich gut stehen muss, um sich dann zweitens zumindest kurz am rechten Mittelfinger hochzuziehen. Auch weiterhin lässt die Rotpunktbegehung auf sich warten, aber es klappt schon deutlich besser und mit ein paar Versuchen mehr wird es hoffentlich bald klappen 🙂 Während Roland, Eva und ich unsere helle Freude am Weidlwanger Weg hatten, vergnügten sich die beiden Mädels Anne und Christine am „Heinbronner Pfeiler“ in einer der zahlreichen Sechser.

Der Weidlwanger Weg von unten Das Fingerloch... das macht aua! Rein mit dem Mittelfinger und dran hochziehen...

Nachdem es schon recht spät war, wir (Eva, Anne, Christine und ich) noch etwas einkaufen mussten und Roland noch auf einer Party eingeladen war, ging es auf unseren bereits aus unserem Osterklettern-Artikel bekannten Campingplatz Bärenschlucht. Nach dem Aufstellen der beiden Zelten und dem Anmelden für die Übernachtung ging es für uns vier erst mal nach Pottenstein zum Einkaufen, schließlich brauchten wir noch Abendessen, Frühstück und eine Brotzeit für den kommenden Sonntag. Kaum zurück auf dem Campingplatz, setzten wir unseren Plan um, uns bei unseren Nachbarn einen Grill zu leihen, da wir selbst keinen mehr bekommen hatten. Zum Grill dazu gab es noch selbst gemachte Pommes Frites und die Jungs aus Bamberg hatten nicht gelogen, dass es sich hierbei um die besten der Welt handelt. Danke noch mal an dieser Stelle, solltet ihr das lesen 🙂
Wir dinierten also fürstlich, ließen den Tag Revue passieren und genossen den Abend auf dem Zeltplatz. Danach ging es ab unter die Dusche und dann in die Schlafsäcke.

Sonntag, 29. Juli 2012

Nach dem Aufstehen standen das Frühstück und die Überlegung, welcher Fels beklettert werden sollte auf dem Plan. Allerdings fiel dieser Plan buchstäblich ins Wasser, denn kurz bevor wir unsere den Frühstückstisch in Form einer Picknick-Decke decken wollen, zogen dunkle Wolken auf uns es begann plötzlich, heftig zu regnen. Also verlagerten wir unser Mahl kurzerhand in mein Zelt und warteten aufgrund der unsicheren Wetterlage erst mal auf Roland, Tobi und Bernd, die gegen halb zwölf bei uns sein wollten. Nachdem alles zusammengepackt war und die drei angekommen waren, wurde entschieden, es mit der „Holzgauer Wand (02 Dohlenweg & 03 Snatch Away)“ zu versuchen. Trotz starkem Platzregens blieben die Wand und auch der Wandfuß perfekt trocken, von mir also eine klare Empfehlung für Regentage!
Während sich die anderen Jungs plus Eva, allen voran Bernd im Sektor 03 (Snatch Away) direkt in die Route „Golem (7+)“ stürzten, sagte ich den Mädels Anne und Christine zu, ihnen eine laut Panico-Führer teilweise selbst abzusichernde 5+ vorzusteigen. Es handelt sich um die Route „Linke Verschneidung (6)„, die erstens mittlerweile komplett abgesichert ist und zweitens meiner Meinung nach auch schwieriger als 5+, weshalb ich hier die Einstufung von Frankenjura.com übernehme. Mobile Sicherungsgeräte braucht man hier wie bereits erwähnt nicht mehr zwangsläufig, jedoch ist direkt der erste kleine Felsbauch auch gleich die Crux. Ist dieser überwunden, wird das Gelände recht einfach und man kommt ohne Probleme zum Umlenker. Danach ging es für mich auch rüber in den Sektor Snatch Away und an die Route Golem. Der erste Teil fiel mir doch recht leicht, erst als es leicht in den Überhang ging, wurde es schwieriger und die einzige wirklich problematische Stelle war zwischen der letzten Expresse und dem Umlenker, da hier noch mal ein wirklich harter Zug wartet. Beim ersten Anlauf konnte ich diesen auch nicht schaffen und brauch die Route erst mal unvollendet ab. Wer mich kennt weiß, dass ich dabei wirklich unleidlich werden kann 🙂 Also eine Viertelstunde Pause, eine Kleinigkeit zu essen, etwas zu trinken und dann sollte der zweite Versuch folgen. Auch hier musste ich wieder etwas rätseln und rotpunkten, also durchsteigen konnte ich die Route immer noch nicht, aber immerhin schaffe ich den besagten Zug nach mehreren Versuchen und konnte endlich den Umlenker clippen. Da war die Freude natürlich groß und der Frust von vorher schnell wieder vergessen.

Golem Golem

Danach versuchten Bernd, Roland, Eva und ich uns noch in der benachbarten Route „Für Charles Mingus (8-)„, aber außer einem Nachstieg und dem festen Vorhaben, die Route bei nächster Gelegenheit im Vorstieg zu versuchen, war hier an diesem Tag für mich nichts mehr zu holen. Zum Abschluss kletterte ich noch die „Holzgauer Verschneidung (5+)„, um dort das Material wieder raus zu holen, denn die Uhr zeigte bereits 17:00 Uhr an und wir wollten nicht allzu spät wieder in Mainz ankommen. Die Route war meiner Meinung nach deutlich leichter als die „Linke Verschneidung“, was meiner Meinung nach auch dafür spricht, bei letzterer den Grad 6 anzunehmen.

Alles in allem mal wieder ein tolles Kletterwochenende und wieder ein paar schwierige Routen mehr auf meiner Liste, die ich noch im Rotpunkt abhaken möchte.

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Dennis
Dennis
Flachlandtiroler und Bergliebhaber! Im normalen Leben IT’ler, ab und an auch Klettertrainer, aber am liebsten selbst in den Bergen unterwegs. Ob im Fels oder Eis ist eigentlich egal, Hauptsache rauf da!

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