Trailrun auf das Stockhorn
26. Oktober 2016
Das erste Mal – Unser Tandem-Gleitschirmflug im Montafon
2. November 2016
Trailrun auf das Stockhorn
26. Oktober 2016
Das erste Mal – Unser Tandem-Gleitschirmflug im Montafon
2. November 2016

Nepal: Land der Götter und der Berge

Gefällt dir dieser Beitrag? Dann like oder teile ihn.

Prolog

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit Nepal. Es war zuhause bei meinen Eltern auf der Couch. Dort saß ein kleiner 10-Jähriger Bub, oder war es doch etwas älter, in den Armen seiner Mutter. Beide hatten ein Fotoalbum auf dem Schoß, in welchem einem farbenfrohe buddhistische Gebetsfahnen anstrahlten und faltige, dunkelbraune Gesichter angrinsten. Dazwischen das bunt bemalte Gesicht eines Gurus. Meine Mum erzählte mit strahlenden Augen von Ihrer vorgezogenen Hochzeitsreise im Jahr 1980 nach Nepal. Für mich war dies damals eine fremde Welt, mit mystischen Fabelwesen, wilden menschlichen Kreaturen und riesigen Bergen, dem Himalaya. Ich kannte bis dahin nur die deutschen und österreichischen Alpen und war fasziniert. Meine Eltern prägte diese Reise viel mehr als alle anderen Reisen in ihrem Leben und ich wollte diese Faszination erkunden.

Ravennaschlucht bei einem Sonntagstrail

Jahrzehnte später finde ich, 2009, nach einer jahrelang andauernden Bergabstinenz (jaja, Frauen und Partys waren damals einfach interessanter) wieder in die Berge. Es führte mich erstmals über das Höllental auf die Zugspitze . Damals reifen zwei Träume. Den ersten habe ich mir letztes Jahr mit der Besteigung des Mont Blanc erfüllt. Der zweite war, wenn der Mont Blanc gut geht, auch das Höhenbergsteigen einmal auszuprobieren und damit in die Fußstapfen meines verstorbenen Onkels zu treten.

Nepal ich komme

Diesen März muss ich schließlich im neuen Job meine Urlaubsplanung für 2016 abgeben. Als frisch gebackener Single, der beste Bergkamarad frisch verliebt und im Päarchenurlaubmodus, die anderen Bergkameraden am Job wechseln, kein Geld oder auch anderweitig verliebt/verplant, entscheide ich mich diesmal alleine die hohen Berge zu erkunden. Eine Fernreise sollte es außerdem auch mal wieder sein.

Kandelfels mit Robert; Copyright VitaminBerge

Ganz alleine sollte es dann aber doch nicht sein. Zu gefährlich wäre mir ein Alleingang in den hohen Bergen. Schließlich ist nur ein alter Bergsteiger auch ein guter. Ich entscheide mich schnell. Ein Expeditionsunternehmen muss her. Nachdem ich aufgrund meines neuen Jobs in der Urlaubsplanung eher auf Oktober bzw. November beschränkt war, wurde klar, dass hier nur noch in Nepal eine entsprechende Reisezeit existierte. Der Berg sollte bergsteigerisch leicht und fair sein, sodass ich mich voll auf meine ersten Höhenerfahrungen, die Akklimatisation und das Genießen beschränken kann. Mit dem Mera Peak, 6476m hoch, war das Ziel geboren und mit Amical ein entsprechend erfahrenes Expeditionsunternehmen gefunden. Die Buchung war dann das kleinste Problem.

Vorbereitung für Nepal

Nachdem ich letztes Jahr zum ZUT richtig fit war habe ich über den Winter stark abgebaut. Jobwechsel, Beziehungstrennung, Wohnungsauflösung, Einarbeitung, Masterarbeit schreiben, Wohnungssuche, Umzug…. es war einfach kein Platz für Skitouren, Laufen oder viele andere sportliche Sachen. Der Winter war wirklich mau und so stand ich im April mit dem Traum des Mera Peaks, aber mit einer sehr unsicheren Form da. Ein Zwischenziel musste als Motivation für einen entsprechenden Trainingsplan her und so wurde mein erster Saisonhöhepunkt die Trail Challenge an der Zugspitze, 45km und 4000 Höhenmeter, geboren. Ich konnte quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Den Frühling verbrachte ich auf den Trails um meine Haustür und neue Heimat Freiburg. „Hügel“ wie der Schauinsland, der Roßkopf, der Kybfelsen, der Kandel oder aber auch der Feldberg wurden zu meiner Spielwiese und ich verliebte mich in meine neue Heimat.

Schönberg-Freiburg bei Sonnenaufgang Kandel mit Robert; Copyright VitaminBerge

Höhenmeter, Kilometer, wundervolle Aussichten. Ich war begeistert und kam gleichzeitig wieder in eine gute Form. Das Zwischenziel an der Zugspitze war auch erfolgreich und ich ging hoch motiviert mit Dennis in den Bergurlaub.

Zugspitz Trail Challenge, geschafft!

Der Biancograt war dann unakklimatisiert ein erneuter Härtetest für Nepal.

Die letzten Tage bis Nepal

Den Sommer über schrubbte ich dann weiter fleißig Kilometer und Höhenmeter und unternahm die ein oder andere Bergtour.

Ausgiebiger Nepalvorbereitungslauf: Von Freiburg auf den Feldberg

Einige Tage vor Nepal stimmt nun die Fitness wieder. Ich bin zuversichtlich, dass ich es schaffe, auch wenn ich etwas nervös bin, wie das mit der Akklimatisation jenseits der 5000 Meter wird. Da betrete ich mental und physisch Neuland und bin gespannt, wie sich mein Körper verhält. Schließlich hängt die Akklimatisation eben nicht an der Fitness.

Kandel bei Sonnenuntergang

In den letzten Wochen war es sportlich dann auch wieder etwas ruhiger, quasi eine erzwungene Tapperingphase. 😉

Im Job mussten einige Projekte noch voran gebracht oder abgeschlossen werden, ich arbeitete viel. Parallel war die Unternehmung dann doch aufwendiger als zuerst gedacht. Die Ausrüstungsliste von Amical war umfangreich, Versicherungen mussten noch abgeschlossen und einige Besorgungen getätigt werden. So eine Trekkingexpedition ist dann doch keine Südostasien-Rucksackreise.

Dankbar bin ich insbesondere dem Team von LOWA, welches wir als neuen, langfristigen, zukünftigen Partner gewinnen konnten. LOWA stellt mir mit dem Expedition Evo RD 6000 eines seiner Expeditionsflagschiffe. Damit war das Schuhproblem gelöst und ich sollte gut gewappnet für die Höhe sein. Hier in der Wohnung beim bloggen ist der Schuh zumindest mächtig heiß, ich bin gespannt wie er dann mit dicken geschwollenen Füßen am Berg ist. 😉

Mein neues Bayb, der LOWA Evo RD 6000

Nur noch 48 Stunden bis zum Abflug

In weniger als 48 Stunden sitze ich nun im Flieger Richtung Kathmandu. Ich frage mich noch etwas, wie ich die zwei Duffles und den Rucksack in der Bahn zum Flughafen bringen soll, aber auch dafür wird es eine Lösung geben.

Irgendwie muss das alles mit nach Nepal... ...geht schon, nur wer soll das alles tragen?

 

Die Vorfreude steigt langsam extrem an, die Aufregung auch und ich bin etwas nervös. Gespannt bin ich auf das alterstechnisch und fittnessmäßig sicher gemischte Team und den Weg zum Berg. Sofern ich nicht komplett abgeschieden von der Welt bin, werde ich zumindest einmal versuchen, ein Bild auf Instagram oder Facebook zu posten. Im Dezember wird es dann sicher eine entsprechende Artikelserie zu meinen Erfahrungen mit hoffentlich einem positiven Gipfelerlebnis geben! Am meisten freue ich mich jetzt aber schon auf die Dusche und ein weiches Bett danach, das wird nämlich in den nächsten drei Wochen Mangelware werden.

Drückt mir die Daumen!

Gefällt dir dieser Beitrag? Dann like oder teile ihn.

Flo
Flo

4 Comments

  1. Sabrina sagt:

    Viel Glück und Erfolg und gaaaaaaaaaanz tolle Erlebnisse! Das mit dem nicht Duschen können ist das kleinste Problem! Glaub mir!

    🙂

    Das wird grandios! Aufpassen und hoffentlich schafft Ihr den Gipfel! 🙂 LG Sabrina

    • Flo sagt:

      Hey Sabrina,
      DANKE!!!! Na dann bin ich mal gespannt, was die größeren Probleme werden. 😉 Ich freue mich riesig. In zwölf Stunden sitze ich dann hoffentlich schon im Flieger!
      Mal schauen, ob ich da in den Tälern Netz habe. 😉
      Liebe Grüße und euch eine gute Zeit!

  2. Alex sagt:

    Hallo Flo,
    vielen Dank für den wunderschönen Bericht und die traumhaften Fotos. Darf ich fragen mit welcher
    Kamera / Objektiven du on Tour warst. In der Höhe zählt ja jedes Gramm aber Deine Fotos sind einfach
    gigantisch. Viele Grüße Alex

    • Flo sagt:

      Hi Alex,
      danke für deine Komplimente. Die Motive und das Wetter haben es aber auch recht einfach gemacht, gute Fotos zu schießen. 🙂
      Ich hatte auf der Tour meine Nikon D5300 mit meinem Sigma 18-35 mm, F1,8 und mein Weitwinkel von Nikon mit 10-24mm dabei. Am Gipfeltag hatte ich nur dieses leichtere Obejektiv drauf. Die Crop-Kamera ist für mich die richtige Kombination aus Preis-Leistung-Gewichtsverhältnis.
      Nichtsdestrotz hast du Recht. Bei -25 Grad die Handschuhe auszuziehen und am Gipfeltag den Sonnenaufgang festzuhalten, da gehört schon einiger Fotoidealismus dazu. 😉
      Habe ich deine Frage halbwegs beantworten können?
      Viele Grüße
      Flo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert