(Trail-)Running worst cases – wenn’s einfach nicht laufen will
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15. Dezember 2017Spread the love – Unser Charity-Kletter-Event
Prolog
Es sind schwierige Zeiten! Wir leben in einer Welt, in der Fremdenhass wieder salonfähig zu werden droht und in der mindestens mal rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch sind. Einer Welt, in der Menschen wie Roboter einfach nur noch funktionieren sollen und man teils aufpassen muss, dass man auf der Straße nicht die falschen Leute anschaut. Häufig denken und diskutieren wir über diese Themen in einsamen Nächten im Zelt und denken darüber nach, wie wir dem entgegen wirken können, unseren kleinen Beitrag leisten. Schließlich tanken wir vor allem in den Bergen die Kraft und psychische Ausgeglichenheit, die uns im Alltag stark und frei machen. Außerdem haben wir als Blogger ja oftmals schon eine luxuriöse Position mit Kooperationspartnern, Testprodukten und Einladungen zu schönen Events.
Wir können die Welt nicht im Großen verbessern, aber wir können im Kleinen beginnen! Und genau das hatten wir vor! Da wir alle drei einen Klettertrainerschein haben wollten wir genau hier ansetzen und uns ehrenamtlich engagieren. Für Kinder bzw. Jugendliche und Flüchtlinge, die sonst eher nicht die Möglichkeit haben, regelmäßig die Felsen und Kletterhallen unsicher zu machen.
Mit Unterstützung unseres großartigen Partners LOWA war unsere Herzensangelegenheit „Charity-Kletter-Event“ schnell eingetütet. Wir würden einen größeren Satz an Kletterschuhen bekommen, damit wir einen tollen Tag in der Fränkischen Schweiz planen und durchführen können. Ebenso schnell hatten wir mit adidas, Travel & Trek Nürnberg und der Boulderhalle E4 noch weitere Partner mit an Bord, denen es ein Anliegen war, uns und damit die Kids zu unterstützen. Und so konnten wir einen ganzen Tag im Leben der Jungs einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung sowie einer Gruppe Flüchtlinge aus Afghanistan mit viel Spaß und Sport füllen.
Planung
Bereits im Juli begannen die konkreten Planungen. Schließlich sah der ursprüngliche Plan ein ganzes Kletterwochenende in der Fränkischen Schweiz am Fels vor. Dazu brauchten wir erstmal Schuh- und Kleidergröße von den Jugendlichen. Das stellt sich aufgrund der nahenden Sommerferien als gar nicht so einfach heraus. Es klappte dann doch und so hatten wir wenige Tage später über 20 Paar Leihschuhe von LOWA in der Post. adidas sponserte uns dann noch die passenden T-Shirts und Travel & Trek die restliche Kletterausrüstung. Wirklich toll, wenn man solche Partner hat! Die Suche nach einem Fels, an dem wir genug Platz für so viele Anfänger finden würden, war noch die größte Hürde.
Wetterkapriolen
Voller Vorfreude fieberten nicht nur wir drei dem besagten Wochenende entgegen, sondern auch die Jugendlichen. Als es dann endlich soweit war, machte uns leider mal wieder der Wettergott einen Strich durch die Rechnung. Es folgte ein Krisentelefonat Donnerstagabend und wir befanden, dass das Wetter zu nass und windig sein wird. Gut 20 Jugendliche ihre ersten Erfahrungen im Klettern und dazu noch draußen am Fels erleben zu lassen, dafür braucht es besseres Wetter.
Glücklicherweise hatten wir kurz vorher mit dem E4 in Nürnberg spontan eine wirklich tolle Boulderhalle als Kooperationspartner für schlechtes Wetter gefunden. Sogar über einen kleinen Toprope-Bereich verfügt die Halle und ist super gemütlich.
Das Wochenende versprach damit also doch noch toll und erfolgreich zu werden.
Das Charity-Kletter-Event – Es geht endlich los
Nun geht’s an’s Eingemachte!
Es ist Samstagmorgen. Robert, Dennis und ich stehen voller Neugier im E4 und warten auf die Truppe. Kurz darauf kommen acht bestens gelaunte Jugendliche mit ihren zwei Betreuern durch die Tür herein. Der Rest kam leider nicht aus dem Bett oder war krank. Die Anwesenden staunen aber nicht schlecht über das Angebot. Nachdem wir die T-Shirts verteilt haben geht es ans Anprobieren der Kletterschuhe. Wir bilden Gruppen und ich starte mit einer Hälfte sofort mit den ersten Bouldern, während Dennis und Robert mit der anderen Hälfte zu den Topropes gehen und die Jungs los klettern.
Die Jugendlichen haben jede Menge Spaß. Nicht nur einmal werden unsere Hinweise grinsend ignoriert, zwischendurch auch mal kurz Pause zu machen um die Arme zu schonen. Dafür, dass nur einer der Jungs jemals vorher an der Kletterwand war, stellen sich alle echt sensationell gut an!
Es gibt keinerlei Diskussionen, kein Gemecker, kein Rumgerenne, alle verhalten sich vorbildlich. Gemeinsam wird aber umso mehr beim Lösen der einzelnen Boulder gerätselt und Hilfestellungen gegeben. Die Kids können kaum eine Minute still sitzen, bevor sie den nächsten Boulder angehen. „Das gibt dicke Arme“, prophezeien wir ihnen noch 😊
Hungrige Mäuler und dicke Arme
Viel zu schnell ist der erste Teil rum und wir sitzen alle bei der verdienten, mittaglichen Brotzeit. Stärkung muss eben sein, damit das Fleisch nicht allzu schnell schwach wird, während der Geist noch willig ist. So langsam merken aber alle, dass da Muskeln in den Unterarmen sind, die man sonst nicht so oft benutzt. Auch die beiden Betreuer, die ebenfalls fleißig gebouldert sind. Nach der ausgiebigen Stärkung gehen wir noch mal in die Halle, haken ein paar weitere Boulder ab, bevor es an’s Eingemachte geht. Speedklettern der Toprope-Routen und Überhangbouldern saugen den Jungs das letzte Bisschen Kraft aus den Armen! Schließlich sollen auch die letzten Körner verbraucht werden, bevor wir Feierabend machen!
Der Abschied fällt uns fast schon ein wenig schwer. Wir hätten kaum damit gerechnet, dass das Event dermaßen viel Spaß macht. Die Jungs haben sich alle extrem gut angestellt und es gab absolut gar keine Probleme oder Diskussionen.
Mit so einer tollen Truppe fällt es einem doch spielend leicht, ein Event zu planen und durchzuführen!
Danksagung
Auch heute, eineinhalb Monate nach dem Tag im E4, blicken wir noch mit einem zufriedenen Grinsen auf das Event zurück. Die Betreuer waren zufrieden, die Jugendlichen platt und glücklich. So muss das sein! Und wir drei hatten wieder einmal das Gefühl, etwas von unserem Glück und den Vorzügen des Bloggerlebens zurückgegeben zu haben.
Eines steht für uns sofort fest: Es wird ganz sicher nicht das letzte Projekt in dieser Richtung gewesen sein!
Danke an unsere Partner, die sich sofort und ohne große Bürokratie bereiterklärt haben, uns bei unserem Projekt zu unterstützen!
Die folgenden LOWA-Schuhe hatten wir dabei.
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