Suzhou – das Venedig Chinas

Am Vortag hatten wir bereits mit Händen und Füßen Bustickets nach Suzhou erstanden, die wir auch bereits am nächsten Morgen gleich mal verloren hatten… Uns blieb also nichts anderes übrig als zeitig aufzustehen und zu versuchen trotzdem an unsere Tickets zu kommen….immerhin hatte die Dame am Busbahnhof unsere Namen registriert. Wir hatten mal wieder Glück und mussten nur ein minimales Lehrgeld zahlen….auf ging es also nach einem kurzen Frühstück nach Suzhou. Diese Stadt ist berühmt für seine parkähnlichen Gärten und die alt Stadtmauer mit seinen Toren und den vielen Kanälen. Leider sind die meisten bereits zugeschüttet. Wer jetzt allerdings an ein gemütliches, provenzalisches Städtchen 1, 5 Stunden von Shanghai entfernt denkt, der täuscht. Hier wohnen immerhin 5 Mio.Menschen…

Schnell stellten wir auch fest, dass wir eine geführte Tour gebucht hatten und zwar auf Chinesisch….tja hätten wir mal in der Schule besser aufgepasst, dann hätten wir vielleicht auch was verstanden…so klang alles nur für uns wie die Geräusche eines Mixers bei 180 Umdrehungen. Dankbarerweise war ein Franzose mit an Bord, der eine chinesische Dolmetscherin dabei hatte und so erfuhren wir wenigstens ab und zu ein bisschen etwas.

Erst wurde der Garten des Verweilens besucht, welcher an sich traumhaft – insbesondere wegen seiner vielen fantasievollen Steinformen – ist, allerdings mit drei Millionen anderen Touristen verliert jedes schöne irgendwann seinen Reiz. Danach ging es kurz in eine Seidenfabrik bevor es zum Mittagessen ging, welches wir gemeinsam mit den anderen Chinesen der Reisegruppe einnahmen. Markus hatte auch gleich ein anregendes pantomimisches Gespräch mit seinen Tischnachbarn. 😉
Gestärkt fuhr unser Reiseexpress an das einzig original erhaltene Stadttour Suzhous – das WU Tor. Die Stadtmauer muss kolossal gewesen sein…allein das Stadttour ist ca. 40 Meter dick. Eine kurze touristische Gesangseinlage auf dem chinesischen Gondelboot und weiter gings zur Perlenfabrik. Den Abschluss des Tages bildete ein weiterer toller Park mit einer 9 stöckingen Pagode, welcher allerdings nicht minder überlaufen war als der erste Park. Dennoch ist es immer wieder beeindrucken wie sich die Chinesen für Fotos hochprofessionell in Pose werfen.

Zurück in Shanghai ging es gemeinsam mit Ina und Alice in ein schickes taiwanesisches Restaurant und Ina konnte endlich mein Geburtstagsgeschenk einlösen und ich Markus seins überreichen 😉

Die Mädels machten dann schlapp doch Markus und ich zogen noch weiter um den Bund, Shanghais berühmteste Flaniermeile, mit allen alten Hotels, allen voran das berühmte Peace Hotel. Auch hat man hier einen gigantischen Blick auf die Skyline von Pudong.
Wir schlenderten gemütlich am Wasser entlang, schauten die Leute an und machten einige Fotos bevor wir den Abend in der Captainbar (ein guter Tipp von Ina) bei Bier und tollem Blick auf die Skyline ausklingen ließen. Wobei es sehr lustig war wie ein Chinese am Nachbartisch erfolgreich versuchte, zwei Frauen abzufüllen.

Alles in allem ein sehr gelungener Tag!