Von Khote in eisige Höhen zum High Camp
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24. April 2017Thermik 2017 – Die Messe für Gleitschirm- und Motorflieger
1. Die Messe
Die Thermik 2017 (offizielle Seite) ist eine der Messen, auf die ich schon lange hingefiebert habe. Das liegt zum Einen daran, dass ich die letzten beiden Jahre aus terminlichen Gründen leider nicht teilnehmen kosennte. Zum Anderen aber an der Struktur des Gleitschirmmarktes in Deutschland. Das müsst ihr euch in etwa so vorstellen, wie den Kauf eines Autos. Wenn ihr euch ein neues Auto kaufen wollt, müsst ihr das bei einem Vertragspartner des Herstellers tun. Also den einschlägigen Autohäusern. In unserem Fall sind dies die Flugschulen. Wenn ihr euch also einen neuen Gleitschirm oder ein Gleitschirmgurtzeug kaufen wollt, müsst ihr das bei einer Flugschule tun. Nur führt nicht jede Flugschule jeden Hersteller. Da fängt das Problem schon an.
Anders als bei Autohäusern, gibt es nicht in jeder Stadt 2-3 Flugschulen. Somit seid ihr in eurer Möglichkeit Ausrüstung zu testen, stark eingeschränkt. Sicher könnt ihr euch auch ein Gurtzeug oder einen Demo-Schirm eines anderen Herstellers zur Ansicht in eure Flugschule schicken lassen. Meines Wissens nach sind auch die allermeisten Flugschulen dazu bereit dies zu tun. Aber natürlich nicht für 20 verschiedene Gurtzeuge. Bei Demo-Schirmen sieht das dann nochmal schwieriger aus, denn davon haben die Hersteller meist eine ganz geringe Anzahl. Dementsprechend kann es einige Zeit dauern, bis ihr tatsächlich die Möglichkeit habt eurer favorisiertes Modell zu testen. Aus diesen Gründen bleiben die allermeisten Flieger, gerade die Anfänger, häufig bei dem Equipment, zu dem sie relativ einfach Zugang haben. Das ist dann das Programm des Flugschulen-Shops. Warum das bei Fahrrädern und ähnlich sperrigen und teuren Gegenständen funktioniert und bei Gleitschirmen nicht, ist für mich zwar unverständlich, aber nicht zu ändern.
Hier kommt jetzt der riesige Benefit der Thermik 2017 ins Spiel: Ihr könnt ALLE Gurtzeuge ALLER vertretenen Hersteller Probe sitzen. Und das wirklich fast alle! Mein Sahnehäubchen war auch dabei. Aber dazu später mehr.
Ein, zumindest für mich, weiterer Vorteil der Thermik 2017: Ihr habt sehr häufig Gesprächspartner, die für den Sport brennen und ihr Produkt wirklich kennen. Ein schönes Negativbeispiel stellt hier für mich eine Messe im Bereich Maschinenbau dar. Da wusste ich mit meinen grob 10 min Internetrecherche tatsächlich mehr über das Unternehmen als der Anzugständer am Messestand der Firma. Da kann ich mir den Aufwand dann auch gut sparen. Auf der Thermik hatte ich bei mehr als nur einem Hersteller die Ehre, den/die Inhaber des Unternehmens persönlich kennen zu lernen. Das liegt natürlich auch daran, dass der Markt für Gleitschirme und Equipment nicht so groß ist wie beispielsweise für Outdoor oder Klettern. Dementsprechend sind auch die Firmen personell etwas schlanker aufgestellt. Dennoch haben einige Firmen durchaus die Größe, in Anführungszeichen „nur“ einen Vertreter zu schicken. Der enge Kontakt zum Endkunden und auch der Austausch von Erwartungen und Erfahrungen war aber vielen meiner Gesprächspartner sehr wichtig. Genau so stelle ich mir das vor!
2. Das Messeprogramm der Thermik 2017
Zu aller erst ist mir aufgefallen, dass es auf der ganzen Messe keine Drachen zu sehen gab. Keinen einzigen! Für mich kommen Drachen aufgrund der damit einhergehenden logistischen Probleme sowieso nicht in die engere Auswahl meiner Sportgeräte. Einen über 25kg schweren Gleiter mit dem Auto zum Startplatz zu fahren und dann mit 2 Mann auf die Wiese zu tragen passt einfach nicht in meine Vorstellung von Zeit in den Bergen. Wie mir, so geht es einer Großzahl der Gleitschirmflieger die ich in den letzten Jahren kennengelernt habe.
2.1 Fachvorträge
Der Messetag hat mich völlig geflashed. Ich hatte so viele gute Gespräche, dass ich es einfach nicht zu den Fachvorträgen geschafft habe. Dabei waren einige wirklich gute Themen im Angebot. Jetzt die gute Nachricht: Alle Vorträge gibt es auch als Videomitschnitt auf folgender Seite. Neben einigen techniklastigen Themen und der Podiumsdiskussion über den Schirm Nova Phantom findet ihr hier auch Vorträge wie den von Konrad Görg über seinen Weltrekord mit einem EN B Schirm. EN B stellt dabei die zweit niedrigste Schirmklasse direkt nach den Schulschirmen dar. Daran seht ihr, wie gut die Ausrüstung auch im Einsteigersegment mittlerweile ist. Besonders empfehlen kann ich euch den Vortrag von Peter Cröninger und Simon Winkler zum Thema „Moderne Flugtechnik“.
2.2 Active Fly Simulator
Gleitschirmfliegen ist ein sehr zeitaufwändiges Hobby. Nicht immer findet man aber die nötige Zeit dazu. Das mag die unterschiedlichsten Gründe haben, führt aber immer zum selben Ergebnis. Euer Können schwindet.
Ich hasse das genauso wie ihr!
Damit erhöht sich leider automatisch das Risiko. Denn irgendwann funktionieren die mühsam antrainierten Handlungsmuster für Extremsituationen nicht mehr so gut, wie es nötig wäre. Jetzt muss ich schon vorweg anmerken, dass ich ein riesiger Fan von isoliertem Training bin. Isoliertes Training gibt es für praktisch alle Sportarten. Im Kraftsport sind es die Geräte im Studio. Im Fallschirmspringen ist es der Tunnel. Und beim Gleitschirmfliegen ist es das Groundhandling, also das Üben am Boden. Was hier nur ziemlich schlecht geht ist das Training von Flugsituationen und Flugmaneuvern. Klar könnt ihr dafür auf ein Sicherheitstraining fahren. Wenn ihr euch früh genug anmeldet und noch einen Platz bekommt. Dann habt ihr an 4-5 Tagen jeweils die Möglichkeit auf 2-3 Flüge. Heißt ihr bekommt in einer ganzen Woche keine halbe Stunde tatsächlicher Trainingszeit. Beobachtet wird euer Verhalten dabei von unten per Fernglas. Korrigiert wird per Funk – One Way. Jetzt nicht falsch verstehen, ich finde Sicherheitstrainings geil und wichtig. Sie machen für mich sogar noch mehr Sinn, wenn ich mir die richtigen Handlungsmuster bereits vorher antrainiert habe. Am Boden. In einem sicheren, Fehler verzeihenden Setting.
Genau hier setzt Ulrich Rüger mit seinem Active Fly Simulator an. Vereinfacht erklärt setzt ihr euch in ein reales Gurtzeug, das an einem Gestell aufgehängt ist. Auf der Leinwand vor euch seht ihr eine Aussicht, die ihr bei einem normalen Flug auch hättet. Über die am Gestell aufgehängten Steuerschlaufen könnt ihr den virtuellen Gleitschirm voll steuern. Das Bild und das Gurtzeug geben euch dabei ein der Situation angepasstes Feedback. Force Feedback hieß das früher am PC. Das fand ich damals schon geil, so schlecht es auch war. Zum Glück hat die Technik hier einen großen schritt nach vorne gemacht. Über einen angeschlossenen PC können jetzt einzelne Szenarien eingespielt werden, auf die ihr reagieren könnt und müsst. Ein Feedback des Trainers ist direkt möglich. Dieser kann euch ebenfalls in eurer Körperhaltung korrigieren. Es ist schon erstaunlich, was die Technik heutzutage alles möglich macht!
Das Training gibt es dabei sowohl für (noch) nicht Flieger zum Reinschnuppern. Für Frischlizenzler zum Trainieren der Basics, oder für erfahrene Flieger zum Auffrischen oder Trainieren neuer Techniken. Ich muss sagen: TOP!
Wenn euch das interessiert, schaut ruhig mal auf seiner Seite nach den Terminen oder ruft ihn direkt an!
2.3 Flugschulen
Diverse Flugschulen waren natürlich auch vertreten. Hier konntet ihr euch über Ausbildung und Weiterbildung informieren. Der Fokus lag aber klar bei der Vermittlung von Flugreisen in alle Länder dieser Welt.
2.4 Gleitschirme und Gurtzeuge
Motorflieger
Was mich wirklich überrascht hat war der Raum, den Motorfliegen auf der Messe eingenommen hat. Es waren diverse Hersteller da, die Motoren, Gestelle und Trikes vertreiben. Ich meine klar, was bleibt einem im Flachland schon anderes übrig? Ich kann mit Mainz als Lebensmittelpunkt ein Lied davon singen. Eine leise Stimme in meinem Kopf schreit immerzu „Campervan“. Ich muss sagen schön sind die Dinger ja. Schaut euch mal das Gurtzeug von U-Turn an!
Ein Motorflieger wird aus mir aber in absehbarer Zeit wohl trotzdem nicht. Ich kann dem Gedanken, mit Micky Maus Ohren (Gehörschutz) zu fliegen irgendwie nichts abgewinnen. Dennoch konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mit Christian Reuter, der über seine Firma Reuter Fluggeräte den Deutschlandvertrieb von Kangook Paramotors betreibt, über das Thema e-Mobility unterhalten. Da ist einfach der Maschinenbauer in mir durchgebrochen. Am Ende des Gesprächs waren wir uns beide einig. Noch ist der Trend zum E-Motor nicht im Markt. Das mag auch daran liegen, dass mein Hauptkritikpunkt am Motorfliegen – der Lärm – dadurch nicht verringert wird. Dieser kommt mehr durch den Propeller als den Motor. Zu schade!
Gurtzeuge
Ähnlich wie bei einem Klettergurt macht das richtige Gurtzeug den entscheidenden Unterschied beim Fliegen. Ihr müsst euch vorstellen, dass ihr oft weit über eine Stunde in der Luft seid. Wenn da irgendetwas anfängt zu drücken oder zu zwicken… . Ob ein Gurtzeug dabei für eure Statur und euren Körperbau passt, merkt ihr beim Testen relativ schnell. Nicht zu unterschätzen ist aber auch wie gut ihr mit Gewichtsverlagerung steuern könnt. Das siehst halt in keinem Prospekt. Für mich, von der Passform mal abgesehen, das Kriterium schlechthin. Ich würde mich freuen, wenn mehr Hersteller diesem Punkt etwas mehr Gewicht beimessen würden.
Gurtzeuge für Hike&Fly
Für mich lag der klare Fokus des Messebesuchs auf der Thermik 2017 ganz klar auf Hike&Fly. Zuhause habe ich bereits ein verhältnismäßig leichtes und kompaktes Wendegurtzeug. Das Advance Progress 2. Verhältnismäßig heißt hier 3,8kg. Damit ist es grob 200g leichter als ein normales Wendegurtzeug und ca. 1,7kg leichter als ein Gurtzeug mit festem Protektor. Dieses kann ich auch nur wärmstens empfehlen! Zusammen mit meinem Retter von ca. 2kg und dem Gleitschirm mit 5,3kg komme ich so auf ein Gesamtgewicht von ca. 11kg. Dazu kommen dann noch Wasser, Helm, Jacke, Handschuhe, Vario und Snacks. Zusammen sind das nochmal ca. 3kg. Mir sind 14kg schlicht zu schwer für wirklich lange Zustiege.
Gerade in den letzten Jahren ist Markt für Hike&Fly stetig gewachsen. Schirme werden immer leichter und Retter werden immer leichter. Und auch bei den Gurtzeugen gibt es mittlerweile einiges am Markt, was sich wirklich angenehm auf dem Rücken tragen lässt und trotzdem sicher ist. So könnt ihr ohne Probleme nochmal 3kg an Gewicht eurer Ausrüstung einsparen.
Hier folgen meine Highlights in diesem Bereich.
Swing
Swing hat bereits seit einigen Jahren ein Gurtzeug für Speedflyer im Portfolio, das Brave. Bisher war es aus meiner Sicht aber auch nur für genau diese Zielgruppe wirklich interessant. Das lag sicher mit daran, dass ohne einen Protektor in Deutschland keine Zulassung erfolgt. Heißt, bei einem Unfall seid ihr nicht versichert. Auf der Thermik 2017 war dann endlich das neue Brave 4 mit im Gepäck! Beibehalten wurden die Fensterschließen an den Beinen. Diese ermöglichen ein Anlegen des Gurtzeugs auch bei schwierigen Bedingungen und bringen nur wenig Gewicht mit. Im Rücksackmodus habt ihr ca. 35L Packvolumen. Dies reicht für einen Leichtschirm oder Miniwing samt zusätzlicher Kleidung, etwas Essen und Wasser. Im Flugmodus ist das Brave 4 erstmalig völlig Modular aufgebaut. Ihr habt ein Grundgerüst, das ihr komplett nackt fliegen könnt (ich meine das Gurtzeug). Oder ihr entscheidet euch für eines oder beide der Zusatzmodule.
Modul 1 ist dabei ein Rucksack für den Flugmodus. So habt ihr noch die Möglichkeit, bis zu etwa 20L Volumen an Gepäck wieder mit nach Hause zu bringen. Wenn ihr darauf verzichtet, könnt ihr über das Gurtzeug aber auch einen größeren Rucksack mit Hüftgurt anziehen. Das zweite Modul ist der Airbag. Auf diesem mussten Gurtzeuge dieser Art lange warten. Positiv fällt auf, dass dieser das Gewicht des Brave 4 nicht wesentlich erhöht. Es gibt also für das Fliegen ohne Ski keinen Grund mehr auf dieses Plus an Sicherheit zu verzichten. Das Anbringen oder Entfernen der beiden Modulen ist in wenigen Handgriffen erledigt. Mit etwas Übung sollte das gut in unter einer Minute machbar sein. Einziger Wermutstropfen war für mich, dass das Gurtzeug gänzlich auf eine Polsterung verzichtet. Ob sich das allerdings im Realbetrieb als Nachteil herausstellt, bleibt abzuwarten. Ich wollte das Gurtzeug gar nicht mehr abgeben, aber die Mitarbeiter von Swing haben mich nicht aus den Augen gelassen.
Neu ist ebenfalls der APUS RS und der leichtere APUS RS HIKE. Ein Miniwing, der sich entweder für Starkwindsoaring oder für Flüge ohne Streckenambitionen eignet. Dafür mit unter 3kg in der Hike-Version aber schön im Rucksack zu verstauen ist. Ein aus meiner Sicht extrem spannendes Feature sind die sogenannten ‚RAM Air Section Technology (RAST) Schottwände. Diese trennen den Schirm in einen hinteren und einen vorderen Bereich. Der hintere Bereich bleibt dabei deutlich länger mit Luft gefüllt, was deutliche Vorteile hinsichtlich Extremsituationen bringen soll. Swing ist mit diesem System bei andren Schirmen jetzt ein Jahr am Markt. Wie bei jedem neuen System gibt es hitzige Diskussionen für und gegen das System. Mit der Brille eines Ingenieurs betrachtet blicke ich mit durchweg positiver Erwartung auf das System. Ich freue mich jedenfalls schon riesig auf den ersten Testflug!
777
Gefreut habe ich mich auch riesig über das Interview mit Miha Slamič, dem Sales Manager von 777 Gliders auf der Thermik 2017. Das Team ist seit 2011 am Markt. Die beiden Designer und Miteigentümer Aljaz Valič und Urban Valič haben davor schon bei mehreren namhaften Herstellern gearbeitet. Das merkt man ihren Produkten an, die gleich zum Beginn die Fliegergemeinde überzeugen konnten. Aufgrund der Marktstruktur in Deutschland ist es allerdings schwer, an Produkte von kleineren Herstellern zu kommen. Auch ich hatte die Jungs bis letztes Jahr nicht auf dem Radar.
Neu auf den Markt kommt dieses Jahr ihr Schirm mit dem Namen „D-light“. Alleine das zaubert ein Lächeln aufs Gesicht. Der Schirm ist EN A zertifiziert und richtet sich damit auch explizit an Genuss- und Wenigflieger. Oder eben Einsteiger. Mit nur 2.7kg in Größe S spielt er in der selben Klasse wie der Masala von Skywalk und eignet sich damit ideal für Hike&Fly. Das Design ist typisch 777. Mir gefällt es auf jeden Fall sehr gut. Gerade wird auch noch kräftig am ersten Single-Foil gearbeitet. Also einem Schirm, der gänzlich auf das Untersegel verzichtet. Ich gehe davon aus, dass 777 damit unter die 2kg Marke in Größe S gelangt. Einziger Hersteller, der das seit zwei Jahren im Programm hat ist Airdesign. Man darf gespannt sein!
Airdesign
Am Stand von Airdesign hatte ich die Ehre mit Martin Gostner, einem der zwei Geschäftsführer von Airdesign, sprechen zu können. Airdesign legt bereits seit Jahren einen starken Fokus auf den Bereich Leichtschirme. Mit Sitz in Innsbruck muss man aber auch einen Bezug zum Berggehen und Bergsteigen bekommen. Im Angebot haben sie mittlerweile in Summe 6 Leichtschirme. Mehr als jeder andere Hersteller. Angefangen beim A-Schirm für Anfänger und Wenigflieger, bis hin zum C-Schirm für erfahrene Streckenpiloten. Dazu kommt ein leichter Miniwing und das UFO (Ultralight Flying Object) als Single-Surface-Glider. Hier wird gänzlich auf das Untersegel verzichtet. Das UFO stellt dabei mit 1,6kg für die kleinste Größe den leichtesten Schirm dar, den Airdesign im Angebot hat. Abgerundet wird das Portfolio von einem leichten Tandem Schirm. Dieser wiegt mit 5,3kg genauso viel wie mein jetziger Schirm. Trägt nur eine Person mehr. Bei allen Leichtschirmen setzt Airdesign dabei auf doppelt beschichtetes Tuch. Somit ist auch die Lebensdauer der Schirme nicht geringer als von Schirmen mit „normalem“ Tuch. Klar musst du mit den Leichtschirmen etwas sorgsamer umgehen. Aber ich ziehe meinen normalen Schirm irgendwie auch nicht gerne über Steine und Dornen…
Wirklich interessant wurde das Gespräch mit Martin für mich genau an dieser Stelle. Denn falls mein Plan, meine Freundin mit dem Gleitschirm-Virus zu infizieren je nicht funktionieren sollte, brauche ich dringend einen Plan B. Tandem könnte dieser Plan B werden. Dabei will ich aber nicht auf den Luxus, den Startplatz zu Fuß zu erreichen, verzichten. Für kommerzielle Tandems kann man ja gerne die Gondel nehmen, aber meine Freizeit will ich anders gestalten. Bisher waren mir die Tandem Schirme dafür aber einfach zu schwer. Hier kommt mir Airdesign zur Hilfe! Gerade befindet sich das UFO Tandem in der Entwicklung. Als hätten sie meine Gebete erhört! Durch den Verzicht auf das Untersegel kommt der Schirm – so hoffe ich – auf nicht mehr als 4 kg. Dabei, so haben die ersten Testflüge ergeben, soll das Landeverhalten beim UFO Tandem gar nicht mehr so vom Landeverhalten eines normalen Gleitschirms abweichen. Das war bisher ein kleiner Wermutstropfen der Singe-Skins. Ich bin auf jeden Fall mega gespannt was die Jungs da aus dem Hut zaubern werden!
2.4 Variometer
Jetzt habe ich so viel über Leichtschirme und Leichtgurtzeuge geschrieben. Da darf natürlich auch das Vario nicht fehlen. Zuerst einmal ist ein Vario ein technisches Hilfsmittel um mir anzuzeigen, ob ich gerade steige oder sinke. Klar merke ich das auch so, aber eben erst bei größeren Beschleunigungen wie mit technischem Hilfsmittel. Gerade auf Streckenflügen will ich auf mein Vario nicht mehr verzichten! Der akustische Ton, der mir zu der Anzeige auf dem Display anzeigt, ob ich steige oder sinke ist aber zumal etwas nervig. Habe ich ein Display, kann ich diesen auch getrost ausschalten. Wenn ich jetzt so viel Zeit und Mühe aufbringe, mir eine möglichst leichte Ausrüstung für Hike&Fly zusammenzustellen, wäre es aber wie Perlen vor die Säue mir ein 200g schweren Stein ins Gurtzeug zu werfen, den ich mit aller Wahrscheinlichkeit nicht wirklich brauche. Klar erzählen dir dann wieder alle, dass du den unbedingt brauchst! Aber wofür, wenn ich vielleicht nur einen Abgleiter machen will und definitiv nicht versuche in Monaco zu landen?!?
Unter der Vielzahl der vertretenen Hersteller ist mir einer besonders ins Auge gesprungen.
Sysride
Sysride hat mit dem Micro Vario ein 19g leichtes Gerät im Angebot. Ohne Display. Ohne Schnick-Schnack. Über zwei blinkende LED kann ich sehen ob ich gerade steige oder sinke. That´s it! Geil! Reicht!
Hier noch ein paar weitere Impressionen der Messe
3. Fazit
Für mich war die Thermik 2017 ein voller Erfolg! Sicherlich hat dazu beigetragen, dass Swing das neue Brave 4 mit im Gepäck hatte. Aber auch die vielen spannenden Diskussionen mit allen möglichen Firmen war für mich außerordentlich wertvoll. Was deutlich zu erkennen war: Der Trend geht immer mehr hin zu Leichtausrüstung und Hike&Fly. Ein Trend, den ich nur begrüßen kann! Nächstes Jahr werde ich definitiv wieder auf die Thermik fahren. Vielleicht schaffe ich es ja dann zu dem ein oder anderen Fachvortrag.
4. Ausblick Thermik 2018
Wenn ihr jetzt auch Lust auf die Thermik 2018 bekommen habt. Hier ein wichtiger Hinweis vom Veranstalter: Die Messe zieht um! Nächstes Jahr wird die Thermik nicht wie bisher in den Messehallen der Messe Sindelfingen stattfinden, sondern bekommt die eine Messehalle auf der CMT, der Urlaubsmesse. Somit erstmals in den Messehallen der Messe Stuttgart direkt am Flughafen. Dadurch ändert sich auch das Datum für die Thermik auf den –
4 Comments
Hi, bezüglich Elektroflug: ist nicht leiser als Verbrenner? Ja, richtig wenn der Propeller gleich schnell dreht Vollgas zb. ca. 2500 U /min.
Was ist aber wenn beim Elektroantrieb der Propeller nur 2100 U / min bei Vollgas dreht bei gleichem sowohl statischen und Schub auch im Flug?
Wenn ein Propeller ( E- Prop) wie vom Thor 250 zb. mit 1600 U /min im sanften Steigflug dreht ist das in 150 m Entfernung fast nicht wahrnehmbar.
Wir Elektroflieger die seit vielen Jahren elektrisch erfolgreich fliegen müssen immer etwas schmunzeln wenn Verbrennerkollegen mit “ Fachwissen“ auftrumpfen obwohl noch nie einen “ richtigen “ Elektroantrieb live gesehen oder gar selber geflogen….
Meinung eines Piloten der sowohl diverse Marktübliche Verbrenner selber fliegt und ebenso 4 unterschiedliche Elektroantriebe 😉
Grüsse Thomas
Hey Thomas,
erst einmal danke für dein Feedback.
Robert, der ja als einziger von uns drei auch in der Luft unterwegs ist, hat gerade heute seine dreiwöchige Canada-Reise angetreten. Ich gebe ihm Bescheid, dass er sich noch mal zu deinem Kommentar äußerst, wenn er wieder da ist, das kann aber etwas dauert 🙂
Viele Grüße,
Dennis
Hi Dennis, danke für die Info! Gerne kannst Du Robert ausrichten das falls er mal an die OÖ / Bayrische Grenze kommt, gerne jederzeit bei mir privat willkommen ist und einen meiner E-Antriebe ausprobieren kann. Gehörschutz nicht nötig. Paragleiterhelm oder Skihelm reicht 🙂 LG
Das Angebot wird ihm sicher gefallen 🙂