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5. November 2017(Trail-)Running worst cases – wenn’s einfach nicht laufen will
Ihr liebt das Laufen? High-Five, dann geht’s euch ja wie uns!
Frische Luft, Natur und viel Bewegung, das kann einem schon mal das ominöse Runners-High (Wikipedia) bescheren.
Aber nicht immer läuft’s beim Laufen auch so richtig rund! Und das meine ich durchaus im wahrsten Sinne des Wortes.
Manchmal sind es die banalen, alltäglichen Dinge, an denen es scheitert. Zu nass, zu kalt, mimimi eben. Hin und wieder sind es aber, nennen wir es mal, eher außergewöhnliche Einflüsse und Erlebnisse, die es einem schwer machen.
Im Folgenden möchte ich euch teilhaben lassen an dem einen oder anderen Fauxpas, den ich in den letzten Jahren erleben durfte. Oder trifft es musste besser? Beurteilt das am besten selbst 😉
Worst cases beim Laufen und Trailrunning
Der Muskelkater des Todes
Anno 2013. Noch zu Beginn meiner „Laufkarriere“ litt ich ständig unter Knieschmerzen während des Laufens und noch Tage danach. Im Internet las ich von der Alternative Vorfußlaufen und bestellte mir kurzerhand ein Paar Vibram Five-Fingers. In der Anleitung stand, man solle die Dinger erst einmal drei Wochen ein paar Stunden pro Tag tragen. Der nächste Schritt, 10% vom üblichen Laufpensum laufen. Damals konnte ich bis zu den Knieschmerzen so um die 5 km laufen. 10% wären dann 500 m!? Come on! Lächerlich! Da geht mehr.
Vor der Haustür lief ich los. Ich achtete darauf, schön über den Vorfuß zu laufen und die Fersen nie den Boden berühren zu lassen. „Fühlt sich cool an!“ dachte ich mir noch. Die erste, zweite, dritte Querstraße ließ ich hinter mir liegen. Offensichtlich wurde ich gleich größenwahnsinnig.
Es dauerte nicht lange und ich merkte, wie meine Waden anfingen zu brennen. Das gute Gefühl wich einem heißen Feuer. Eine kurze Pause brachte auch nur kurze Besserung. Ein paar schnelle Schritte später dachte ich wieder, meine Unterschenkel würden jede Sekunde einfach platzen. Das waren einfach unbeschreibliche Schmerzen, nicht auszuhalten und weit schlimmer als die Knieschmerzen, die mich sonst plagen.
Das Ende der Geschichte war der Muskelkater des Todes! Eine Woche lang konnte ich nicht normal gehen, von schnelleren Schritten ganz zu schweigen! Treppen? Einfach nur aua! Die Kollegen witzelten natürlich entsprechend. „Hahaha, ich trage gerne zu eurer Belustigung bei!“ 🙂
Zwei Wochen danach war ich auf einem Trip an die Wildspitze eingeladen (hier geht’s zum Blogartikel). Bis dahin war alles wieder gut, aber hätte ich den Lauf eine Woche später gemacht, ich hätte die Tour absagen müssen!
Ich muss gestehen, seitdem habe ich ein ernsthaftes Lauftraining mit den Five-Fingers nicht mehr probiert. Vielleicht sollte ich das mal wieder angehen… Die Kollegen würde es bestimmt erfreuen.
Keinen Bock mehr – nach nur 1,5 Kilometer
Eigentlich doch eher unspektakulär, aber vermutlich kennt ihr das alle. Du läufst los, bist eigentlich recht gut motiviert und willst was reißen. Aber irgendwas stimmt nicht. Du kommst nicht richtig rein, es läuft einfach nicht. Du tust dein Bestes, aber irgendwie fehlt dir an allem: Ehrgeiz, Motivation und noch viel wichtiger, Lust und Spaß.
Also was machst du?
In meinem Fall war die Sache ziemlich klar. Ich hab nach 1,5 km, unten am Rhein, einfach wieder umgedreht. Zum Glück war’s schön warm, da konnte ich ganz gemütlich wieder nach Hause schlendern. Wenige Tage später hab‘ ich einen erneuten Versuch unternommen und siehe da, plötzlich war ich wieder gut drauf. Ruck zuck war ich von meiner Stammrunde wieder zurück und das Tempo hat auch wieder gepasst.
Sich selbst zu motivieren hilft zwar, aber manchmal muss man ein Vorhaben auch einfach mal verschieben.
2,60 € für’n Bus
Winter 2013/2014.
Immer noch plagen mich von Zeit zu Zeit Knieschmerzen. Im Sommer war das kein Problem, da bin ich einfach in aller Ruhe zurück nach hause spaziert. Im Winter bei einstelligen Temperaturen oder welchen im Minusbereich? Keine gute Idee…
Also hatte ich immer 2,60 € in meiner Laufhose verstaut, um im Falle des Falles mit dem Bus wieder zum Mainzer Hauptbahnhof fahren zu können. Oft kam’s glücklicherweise nicht vor. Hin und wieder schleppte ich mich aber verschwitzt, frierend und mit saumäßig schmerzenden Knien in die Rettung auf Rädern. Wie ein Häufchen Elend saß ich dann trotzdem frierend und mit schmerzenden Knien auf meinem Sitz und wollte einfach nur noch heim.
Zum Glück gehören die Zeiten mittlerweile der Vergangenheit an und ich kann so gut wie immer schmerzfrei laufen.
Vom Trailrunner zum Schwarzfahrer
Eine meiner Lieblingsstrecken, gerade in den kälteren Jahreszeiten, ist der Rheinburgenweg und speziell die von Mainz aus gesehen ersten beiden Etappen. Hier mal einer meiner Tracks auf Strava.
Eines Tages komme ich nach meiner Runde in Trechtingshausen an. Mit dem Zug geht es nun zurück zum Auto nach Bingen. Das Problem: Der Herr vor mir hat ein Problem mit dem einzigen Fahrkartenautomat weit und breit. Die Kiste will sein Geld nicht und so versucht er es so lange, bis der Zug einfährt. Als er den Automat endlich freigibt habe ich die Wahl, Fahrkarte lösen und den Zug verpassen oder rein springen und die eine Station nach Bingen schwarzfahren.
Ich entscheide mich für letzteres. Der Zug ist recht voll und zusätzlich zu den Fahrgästen sehe ich, wie sollte es auch anders sein, eine Kontrolleurin.
Och nö, muss das jetzt echt sein?
Wie auch der Herr von eben gehe ich in die Offensive und direkt auf die Kontrolleurin zu. Ich erkläre ihr meine missliche Lage und auch wenn sie für unsere Probleme wenig Verständnis hat, willigt sie glücklicherweise ein, dass wir in Bingen ein Ticket nachlösen dürfen. Wir kommen also beide noch mal um die 40 € Strafe drumherum. Glück gehabt, zumal ich nicht mal einen Ausweis dabei gehabt hätte!
Halb erfroren beim Warten auf den Autoschlüssel
Es ist März oder April und noch kalt draußen. Flo und ich sind zum Trailrunning im Taunus verabredet und reisen getrennt an. Auf dem Programm steht das Altkönig Skyrace (Uphill / Downhill). Da ich also eh mit dem eigenen Auto anreisen muss, nehme ich noch eine Bekannte mit. Sie will nur eine kleine Runde drehen, also vereinbaren wir, dass sie den Autoschlüssel nimmt und dann mit einem Buch auf mich wartet.
Nach meiner Runde, Flo läuft noch eine zweite, komme ich zurück zum Auto. Keiner da. Hä? Sie müsste doch schon längst hier sein. Ok, halt mal kurz warten, kann ja nicht mehr lange dauern.
Zehn Minuten später, ich stehe immer noch vor dem verschlossenen Auto. Langsam wird es kalt. Ich versuche zum gefühlt zehnten Mal, sie auf dem Handy zu erreichen… Mailbox, wie schon die Male zuvor.
Noch mal etwa zwanzig oder dreißig Minuten später. Flo ist mittlerweile wieder da und wir warten gemeinsam. Mein Handy klingelt, sie ist dran. Sie hat sich verlaufen, das Handy spinnt rum. Wo sie ist, frage ich. „Keine Ahnung“ kommt als Antwort. Sie will mal gucken.
Wenig später der nächste Anruf. Sie steht an der Bundesstraße an einer markanten Kreuzung. Flo checkt auf Google Maps die Lage, sie steht etwa fünf Kilometer entfernt von uns. Also mit seinem Auto Taxi spielen. Danach zurück zum Parkplatz, damit wir, halb erfroren, endlich die Heimreise antreten können.
Und was lernt man daraus? Nächstes Mal direkt den Ersatzschlüssel mitnehmen!
Geht der Track jetzt echt da entlang???
Trailrunning am Venusberg bei Bonn (hier der Track). Eine mir unbekannte Strecke, aber mit der GPS-Uhr und den Track darauf ist das ja kein Problem.
Das Wetter ist perfekt, die Strecke schlängelt sich über Hügel und durch Wälder. Traumhaft hier, besser geht’s kaum!
Irgendwann führt mich meine Uhr in ein ausgetrocknetes Bachbett, dem ich folge. Nach ein paar hundert Metern stehe ich plötzlich am Eingang eines Tunnels. Der ist stockfinster und eine Stirnlampe hab ich natürlich nicht dabei.
Muss ich echt hier entlang? Kann doch nicht sein…
Noch mal die Uhr checken. Die Linie zeigt kerzengerade auf den Tunnel. Vielleicht geht’s außen herum? Ich kraxele den Hang hinauf. Auf der rechten Seite ein Zaun, auf der linken Seite ein Zaun. Also entweder umdrehen oder rein in die Finsternis. Umdrehen ist keine Option, ich kenne mich nicht aus und will ja meine Runde fertig laufen.
Handy raus und die Taschenlampe eingeschaltet. Langsam und vorsichtig stapfe ich hinein in die Dunkelheit. Mir geht noch durch den Kopf, dass ich echt ein Problem habe, sollte ich jetzt hier umknicken oder ähnliches. Aber es geht glücklicherweise alles gut und nach kurzer Zeit erreiche ich eine Biegung im Tunnel. Hinter dieser Biegung kann ich auch wieder Tageslicht vor mir und am Ende des Tunnels sehen.
Nachdem ich wieder raus bin, kann ich meine Runde wie geplant fortsetzen. Im ersten Moment hab ich mich schon echt komisch gefühlt, in diesen dunklen Gang rein zu marschieren. Im Nachhinein ist es eine amüsante Erinnerung an eine wunderschöne Strecke! Solltet ihr sie auch mal laufen, die Handylampe hat tatsächlich ausgereicht. Eine Stirnlampe braucht es für den kurzen Tunnel nicht.
Mach mal langsam – du hast echt viel vor!
Es ist Anfang Juni 2015 und ich bin ausnahmsweise mal bouldern. Während ich so die ersten Routen abspule um warm zu werden denke ich mir noch:
Mach‘ lieber mal langsam heute, du hast viel vor in den nächsten Wochen!
Ich steige ein in einen Boulder, den ich schon bestimmt zwanzig mal gemacht habe. Sitzend starte ich, die ersten Züge gehen einfach von der Hand. Dann ein Sprung an einen großen Henkel. Und schwuppdiwupp ist es passiert. Statt den Griff zu erwischen tippe ich ihn nur leicht an und segle nach hinten ab. Beim Aufkommen auf den Matten kracht mein linkes Sprunggelenk laut, während es umknickt. Ein stechender Schmerz durchzuckt meinen Körper während ich realisiere, dass ich meinen Vorsatz nicht eingehalten habe.
Mein Gelenk schwillt sofort stark an und aus dem engen Kletterschuh raus zu kommen ist alles andere als trivial. Nachdem mich eine gute Freundin abgeholt und in die Notaufnahme gebracht hat ist recht schnell klar: Bänderriss im Sprunggelenk. Der Termin beim Orthopäden am Folgetag bestätigt das.
Und nun? Eine Woche später will ich eigentlich unbedingt mit zur GORE-TEX Experience Tour in die Schweiz. Ich beknie den Orthopäden, sich was einfallen zu lassen, damit ich mit kann. Bis einen Tag vor der Abfahrt steht der Trip für mich noch auf der Kippe, doch dann klappt es.
Eines ist aber sofort klar. Ausfallen muss definitiv meine Teilnahme am Zugspitz Ultratrail. Eigentlich bin ich in zwei Wochen angemeldet für den Basetrail XL mit knapp über 35 km und rund 2500 Höhenmetern im Auf- sowie Abstieg. Dass dieser Lauf geht, das ist völlig utopisch. Also melde ich mich vom Event ab und drücke Flo für seine 54 km die Daumen. Schade, dass es nicht klappt, denn ich stehe eigentlich voll im Saft für das Event.
Auf der Suche nach Blättern – Kacken im Wald
Wieder mal bin ich auf dem Rheinburgenweg unterwegs. Ich bin gerade zwischen dem Veitsberg und dem Ohligsberg unterwegs als ich merke, dass was nicht stimmt. Ich muss mal. Dringend. Wirklich dringend! Und ich muss nicht mal eben nur pinkeln 😉
Ich versuche, das Unvermeidliche hinauszuzögern. Ein paar Minuten klappt das ganz gut, aber dann nicht mehr. Ich bin allein hier oben unterwegs und so unterwerfe ich mich meinen Körperfunktionen, suche mir ein Plätzchen im Unterholz und mache mich an die „Arbeit“.
Nachdem ich getan habe, was zu tun war, kommt nun die Nacharbeit. „Fuck!“ denke ich mir als ich feststelle, dass ich gerade noch zwei Tempos dabei habe. Trotz sparsamen Einsatzes reicht das, wer hätte es gedacht, natürlich nicht.
Also stapfe ich mit runter gelassenen Hosen durch den Wald, auf der Suche nach geeigneten und ausreichend großen Blättern. Na hoffentlich kommen jetzt nicht doch noch Wanderer…
Zum Glück geht alles gut, ich werde fündig. Erleichtert kann ich nach dieser unfreiwilligen Unterbrechung meine Runde fortsetzen. Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich von dem „Unglück“ keine Bilder habe 😀
Und ihr so?
Wie sieht’s bei euch aus? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Dann her damit!
Schreibt unten in die Kommentarbox, was ihr so beim Laufen erleben durftet. Ich freue mich schon auf eure Rückmeldungen!